Das Medizinstudium und insbesondere die Zulassung zum Medizinstudium war 2018 großes Thema in den Medien: Die Wartezeitquote für angehende Medizinstudierende soll gekippt werden. Eigentlich eine sinnvolle Sache, denn bislang konnten junge Menschen, die aufgrund des NCs keinen Studienplatz bekamen, über eine entsprechende Wartezeit doch noch ins Studium kommen. Nun steht eine Reform des Medizin-NCs an, so dass das künftig nicht mehr möglich ist.

Es bleibt fraglich, was mit den hoffnungsvollen jungen Leuten geschieht, die sich bereits auf den Wartelisten befinden und seit Jahren auf einen Studienplatz hoffen. So zumindest der Tenor in den Meiden. Es bleibt auch weiterhin spannend, denn der Zugang zumMedizin-STudium soll bis Ende 2019 teilweise neu geregelt werden, und die Minister sind sie noch uneins, wie sie die bis dahin wartenden Studienbewerber und -bewerberinnen handhaben wollen. Ein Entwurf des künftigen Vorgehens sollte eigentlich Anfang November 2018 schon stehen. Allerdings ist es schwer, eine Einigung zu erzielen: Die Hochschulen wehren sich gegen eine Übergangslösung für die Wartenden, wohingegen die Landesregierungen der Fairness halber eine Übergangslösung verlangen. Die Lage ist also insgesamt nicht einfach, denn für eine Übergangslösung wäre die Zustimmung aller Länder nötig. Man darf gespannt sein, was sich da zukünftig entwickelt.

Masterplan Medizinstudium 2020

Mit dem Masterplan Medizinstudium 2020 sind mehr als 40 Maßnahmen beschlossen worden, um das Medizinstudium zu reformieren. Diese schon länger nötige Reform des Medizinstudiums wurde bereits im Koalitionsvertrag 2013 formuliert und soll bis 2020 umgesetzt werden. Umgesetzt wird die Forderung schon seit Frühjahr 2015, seitdem arbeitest eine sogenannte Bund-Länder-AG daran, den Masterplan Medizinstudium 2020 zu erstellen. Daran sind die Gesundheits- und Wissenschaftsminister des Bundes wie auch der Bundesländer beteiligt. Auch die bvmd wurde aufgefordert, Position zu beziehen und konnte ab November 2015 die Interessen der Medizinstudierenden vertreten.

Der MM 2020 wurde am 31. März 2017 dann endlich als Beschlusstext veröffentlicht. Nun werden sechs der vorgeschlagenen Maßnahmen durch entsprechende Expertenkommissionen auf ihre Auswirkungen in Sachen Kapazitäten und Finanzen geprüft. Entwürfe für die anstehende Änderung der ärztlichen Approbationsordnung müssen dann formuliert werden.

Punkte des MM 2020

Ein wichtiger Punkt des MM 2020 ist die Reformierung der Studienzulassung. Die Auswahlverfahren müssen geändert werden, um eine Eignung anders als nur über den NC und Wartesemester festzustellen. In einem zweiten Schritt soll die Allgemeinmedizin gestärkt werden. Wichtig ist als dritter Punkt, dass die Praxisnähe im Medizinstudium eine größere rolle spielen soll. Hier sollen theoretische und praktische Studieninhalte miteinander in Verbindung gebracht werden, so dass schon früh im Studium klinisches Wissen vermittelt werden kann.

In der Timeline sieht der MM 2020 so aus:

– Juli 2012: Änderung der Approbationsordnung. Die Fakultäten sind nun dazu verpflichtet, mehr Plätze für die Wahltertiale in der Allgemeinmedizin anzubieten. Geändert ist nun die Pflichtfamulatur beim Hausarzt sowie das Wahltertial Allgemeinmedizin. Auch der schriftliche Teil des Hammerexams vor dem PJ wurde geändert und ein zweiwöchiges Blockseminar Allgemeinmedizin wird vorausgesetzt. Das PJ ist in Teilzeit möglich.

– November 2013: Koalitionsvertrag. Unter der Überschrift „Gesundheitsberufe und Medizinstudium“ ist ein Absatz zum MM 2020 formuliert, zwei weitere Absätze beschäftigen sich mit der ärztlichen Weiterbildung.

– April 2014: Positionspapier zur Einbindung der Allgemeinmedizin im Studium. Der bvmd fordert, mehr notwendige Lehrstühle an den medizinischen Fakultäten für das Fach Allgemeinmedizin bereitzustellen.

– ebenfalls April 2014: Positionspapiere zum Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin im PJ. Der Vorschlag des Sachverständigenrats im Gesundheitswesen bezüglich der Quartialisierung des PJ und bezüglich der Einführung eines Pflichtquartals Allgemeinmedizin wird wird vom vvmd kritisiert. Gleichzeitig wird ein Konzept zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums verabschiedet. Im Fokus: Wissenschaftlichkeit im Studium, Fokussierung auf ein Kerncurriculum mit mehr Wahlfreiheiten.

– Oktober 2014: Gespräch zwischen bvmd und Bundesgesundheitsminister Größe. Angesprochene Themen waren die Zulassung, die Stärkung der Allgemeinmedizin, aber auch eine Interprofessionalität und die Wissenschaftlichkeit im Studium.

– Mai 2015: In Berlin eine studentische Konferenz. 34 Fakultäten treffen sich und sprechen über die Weiterentwicklung des Medizinstudiums. Kernthema: Die Studierenden sollen in den Prozess MM 2020 einbezogen werden.

– ebenfalls Mai 2015: Positionspapier bezüglich des Zulassungsverfahrens zum Medizinstudium. Der bvmd setzt sich für ein überarbeitetes, faireres Zulassungsverfahren zum Medizinstudium ein. Gefordert wird ein bundeseinheitliches Auswahlverfahren mit einer anstelle von drei Quoten, mit mehr Transparenz und einer ständigen Evaluation der Auswahlkriterien. Herkunft, Alter und Geschlecht werden als Auswahlkriterien strikt abgelehnt.

– September 2015: Simon Drees und Christoph Berkowitz treffen sich als Bundeskoordinatoren für Medizinische Ausbildung in Tübingen mit dem Ausschuss der Hochschulmedizin der Kultusministerkonferenz. Die Positionen der bvmd werden in die Gestaltung des MM 2020 eingebracht.

– Oktober 2015: Umfrage der bvmd und des HB. Hartmannbund und bvmd starten gemeinsam die bundesweite Umfrage zum Projekt faires PJ. Mehr als 7.000 Studierende nehmen daran teil. Ergebnis: Die Rahmenbedingungen im PJ müssen dringend verbessert werden.

– Dezember 2015: Bundesweiter Aktinstag für ein faires PJ.

– Januar 2016: KBV und bvmd treffen sich, um die weitere Zusammenarbeit im Rahmen des MM 2020 zu besprechen. In den wichtigsten Punkten besteht Konsens zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der bvmd.

– ebenfalls Januar 2016: Die stellvertretende Bundeskoordinatoren für medizinische Ausbildung Myriam Heilani diskutiert im SWR2 mit Prof. Hey Kroemer, dem Präsident des medizinischen Fakultätentages und mit Ulrich Weigeldt, dem Bundesvorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, über den MM 2020.

– Februar 2016: bvmd und Harmannbund schreiben auf der Grundlage der schon veröffentlichen Pressemitteilung bezüglich der Rahmenbedingungen im PJ einen offenen Brief. Der geht an die Mitglieder der Bund-Länder-AG.

– ebenfalls Februar 2016: bvmd und Hartmannbund erstellen einen Forderungskatalog, der die Positionen der Studierenden zusammenfasst. Kernpunkt: Eine Landarztquote wird abgelehnt. Die Bund-Länder-AG berät intern.

– Mai 2016: Aktionstage zum MM 2020. Mehr als die Hälfte der medizinischen Fakultäten kann mit Aktionen und Workshops, Demonstrationen und Diskussionen zum MM 2020 mobil machen.

– Juni 2016: Der MM 2020 steht auf dem Tagungsplan der Kultusministerkonferenz, allerdings wird nichts dazu veröffentlicht. Anders die Gesundheitsministerkonferenz: Sie hält fest, dass es einen Konsens mit der Kultusministerkonferenz gäbe. Das PJ muss quartlaisiert werden, ein Wahlpflichtquartal in der ambulanten Medizin muss eingeführt werden und eine Prüfung im Fach Allgemeinmedizin soll im dritten Staatsexamen verpflichtend sein. Eine Pressemitteilung wird herausgegeben.

– Januar 2017: Einmischung der Studierenden wird gefordert.

– März 2017: Der MM 2020 wird veröffentlicht.hermmann Größe, Professorin Johanna Wanka und verschiedene Vertreter der Gesundheits- und Kultusministerkonferenz der Länder etc. beschlossen den Masterplan Medizinstudium 2020. Enthalten sind 37 Maßnahmen zur Reform des Medizinstudiums.

– Mai 2017: In Frankfurt werden von den Medizinstudierenden bessere Studienbedingungen im PJ gefordert.

– Juli 2017: Die bvmd und der Medizinische Fakultäten Tag legen einen Vorschlag für ein neues Modell des Zulassungsverfahrens vor.

– Oktober 2017: Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe prüfte in einer mündlichen Verhandlung den NC zum Studium der Humanmedizin. Alle Aspekte der Zulassung zum Medizinstudium stehen auf dem Prüfstand. Im Fokus steht die Frage, ob der NC das Grundrecht auf die frei Wahl des Berufs und der Ausbildungsstätte garantiert.

– Dezember 2017: Das Bundesverfassungsgericht verkündete das Urteil zum Zulassungserfahren und legt damit den Grundstein für ein neues Verfahren.

– März 2018: Der Medizinische Fakultätentage und die bvmd legen einen überarbeiteten Vorschlag für das Zulassungsverfahren vor.

Laut bvmd ist das der Stand der Dinge Ende 2018. Die Wellen schlugen hoch, vor allem als von Sommer bis Dezember 2018 immer noch an der Frage, ob der NC aufrecht erhalten werden soll oder nicht, herumdiskutiert wurde. Aber wie genau ist das Medizinstudium überhaupt aufgebaut?

Vorklinik, Klinik und PJ

Das Studium der Humanmedizin ist dreiteilig aufgebaut. Die Regelstudienzeit liegt bei insgesamt 12 Semestern. Dabei entfallen 4 Semester auf den vorklinischen Abschnitt, der klinische Teil schlägt mit 6 Semestern zu Buche, und das PJ im Abschluss steuert weitere 2 Semester bei. PJ steht für Praktisches Jahr. Nach jedem dieser drei Abschnitte muss eine ärztliche Prüfung absolviert werden. Der erste Abschnitt dieser Prüfung wird als Physikum bezeichnet und muss am Ende der Vorklinik abgelegt werden. Die Prüfung besteht aus schriftlichen und mündlichen Teilen. Der zweite Abschnitt der Prüfung heißt Hammerexamen, es handelt sich hier um eine schriftliche Prüfung am Ende der Klinik. Und zum Ende des PJ muss noch eine dritte, diesmal nur mündliche Prüfung abgelegt werden.

Insgesamt enthält das humanmedizinische Studium eine fundierte theoretische Ausbildung und verschiedene Tätigkeiten, die teils auch praktisch sind. Eine Ausbildung in Erster Hilfe muss bis spätestens Beginn des Physikums nachgewiesen werden. Ein Krankenpflegepraktikum kann wahlweise schon vor Beginn des Studiums oder in den Semesterferien absolviert werden. Das Praktikum muss drei Monate dauern, kann aber auf drei Einheiten à einem Monat heruntergebrochen werden. Als Famulatur wird ein insgesamt viermonatiges Praktikum bezeichnet. Zwei Monate davon müssen in einer Klinik geleistet werden, wenigstens ein Monat wird in einer Hausarztpraxis verbracht, ein weiterer Monat muss in einer Einrichtung der ambulanten Krankenversorgung geleistet werden. Das PJ ist das längste Praktikum, es dauert ein ganzes Jahr und wird am Ende des Studiums absolviert.

Inhalte der Vorklinik

Während der zwei Jahre der Vorklinik sollen die theoretischen Grundlagen vermittelt werden, die in der Medizin nötig sind. Das Studium ist jetzt noch sehr theorielästig, die naturwissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin werden erlernt. Die vermittelten Fächer sind Anatomie (Wissenschaft der Gestalt und der Körperteile), Histologie (Wissenschaft von biologischen Geweben), Physiologie (Funktionen des menschlichen Körpers), Physik, Biochemie (Lehre der chemischen Vorgänge im Körper), Billige, Chemie, Psychologie und Soziologie. Auch die Terminologie wird gelehrt, hier geht es um die medizinische Fachsprache.

Inhalte der Klinik

Die Klinik bildet den zweiten Teil des Medizinstudiums und beansprucht drei Jahre. Die klinischen Fächer Innere Medizin, Chirurgie und andere werden näher kennengelernt. Un dietz ist es auch wichtig, dass Praxiskenntnisse erworben werden: Das passiert im Rahmen der Famulatur. Die unterrichteten Fächer an der Universität sind jetzt: Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Augenheilkunde, Chirurgie, Dermatologie, Venerologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Humangenetik, Hygiene, Mikrobiologie, Virologie, Innere Medizin, Kinderheilkunde, Klinische Chemie, Laboratoriumsdiagnostik, Neurologie, Orthopädie, Pathologie, Pharmakologie, Toxikologie, Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin, Rechtsmedizin und Urologie. Das sind viele Fächer, und in vielen davon wird nicht nur eine Übersicht gegeben. Das vermittelte Wissen wird bis ins Detail im Hammerexamen abgefragt.

Inhalte des PJ

Während des PJ sind Medizinstudierende in einer Klinik oder in einem Krankenhaus tätig. Sie führen praktische Tätigkeiten aus der Inneren Medizin, der Chirurgie und aus einem Wahlfach aus. So bereiten sie sich auf ihre Tätigkeit als Assistenzarzt vor.

Insgesamt ist das Medizinstudium mit der Vermittlung von unglaublich viel Theoriewissen verbunden. Die Forderungen, das Studium im Rahmen des MM 2020 praktischer auszurichten und mehr in Richtung Allgemeinmedizin zu reformieren, sind also nur verständlich und aus der Lebenspraxis abgeleitet.

Lange Leselisten und viele Literaturvorgaben

Theoretisch sollten die Bücher, die im Medizinstudium benötigt werden, in jeder Universitätsbibliothek in ausreichender Zahl vorhanden sein. Praktisch ist es vor allem in Anbetracht der stoffintensiven Prüfungen nach den drei Abschnitten des Studiums so, dass die Studierenden die Literatur zu Hause im Regal stehen haben. Denn so lässt sich das zeitintensive Lernen und Wiederholen insbesondere vor den Prüfungen besser organisieren. Der Verlag Lehmanns hat sich beispielsweise auf die Literatur für das Medizinstudium spezialisiert. Hier finden Medizinstudierende alles, was sie über die vielen Semester benötigen. Denn viele der Werke sind Standardwerke und sind verpflichtend als Studienliteratur vorgeschrieben, auch wenn das Studium nicht komplett einheitlich geregelt ist.

Da der Verlag sich speziell an die Studierenden richtet, besteht sowohl online als auch bei verschiedenen örtlichen Niederlassungen die Möglichkeit, die benötigte Literatur nach Semester und nach Fakultät zu suchen. Online kann also einfach „1. Semester Medizin“ eingegeben werden, dann öffnet sich eine Seite, auf der die Literaturlisten der einzelnen medizinischen Fakultäten verlinkt sind. Neben den verschiedenen Werken können auch ganze Lernpakete bestellt werden.

Der Service geht bei Lehmanns aber noch weiter: Auch online verfügbare Standardwerke gibt es hier, und viele Nachschlagewerke können digital erworben werden. Datenbanken und Zugänge zu Online-Portalen werden über Lehmanns Media verwaltet. Der Verlag spricht nicht nur Medizinstudierende an, sondern hat auch für die Studierenden von Fächern wie Psychologie, Biologie, Chemie und andere naturwissenschaftliche und technische Fächer die benötigte Studienliteratur im Programm. Im angegliederten MedShop wird alles an Praxis- und Arztbedarf vertrieben.

Ein weiterer Verlag, der sich auf die Literatur für die Medizinstudierenden spezialisiert hat und vieles nicht nur als Printversion, sondern auch in Form moderner Medien anbietet, ist Thieme. Allerdings lässt das Portal online keine Suche speziell nach Fakultäten oder Semester zu. Hier wird vielmehr die Suche nach Fächern und nach Studienabschnitt angeboten, und ein Generator soll dabei helfen, genau die richtige Literatur zum Pauken zu finden. Anderer Ansatz, aber genauso wirkungsvoll und effizient, wenn es um das Auffinden der passenden Literatur geht. Auch medicinebook war bis zur Einstellung sehr bekannt.

Ohne Leselust geht es nicht

Nicht nur die vielen Literaturvorgaben und die detailreichen, breit gefächerten Fächer des Medizinstudiums legen nahe, dass das Studium der Medizin literaturintensiv ist. Auch vor dem Studienbeginn sollten sich zukünftige Medizinstudierende bereits mit der entsprechenden Literatur befassen. Nachschlagewerke wie anatomische Atlanten, Wörterbücher und dergleichen begleiten vom ersten Semester an bis weit in das spätere Berufsleben hinein. Viele Werke auf der Leseliste der Medizinstudierenden mögen erst einmal unverhältnismäßig kostenintensiv für Studienanfänger erscheinen. Es sind aber meist gerade die Werke, die erstens durch das Studium und zweitens auch noch durch viele Jahre Berufsleben begleiten. Anders als bei geisteswissenschaftlichen Studiengängen werden die Fachbücher in der Regel nach dem Studienabschluss nicht verschenkt oder verkauft, sondern weiter rege genutzt. Daher lohnt die Investition durchaus. Allerdings steckt da auch eine Warnung drin: Für bibliophobe Menschen ist das nicht der richtige Studiengang.

Neben der Standardliteratur und einigen Paukbüchern, die insbesondere vor den Abschnittsprüfungen eine wichtige Rolle spielen, arbeiten Medizinstudierende auch während des gesamten Studiums mit Skripten. Das sind Zusammenfassungen und Mitschriften der Lehrveranstaltungen, die als Lose-Blatt-Sammlung unter den Studierenden kursieren oder in der Bibliothek kopiert werden können. Manche Skripte werden von den Dozenten und Dozentinnen auch gegen Entgelt im uninahen Copyshop bereitgestellt. Diese Skripte garantieren, dass die Schwerpunkte der jeweiligen Lehrveranstaltungen auch wirklich richtig verstanden wurden, lassen unwichtige Details aus und sind meist auf ein Bestehen der Klausuren ausgerichtet. Ältere Klausuren, die als Übung und zur Selbstkontrolle im Rahmen der Prüfungsvorbereitungen geschrieben werden, gehören mitsamt den einhergehenden Musterlösungen zum Studium dazu.

Insgesamt ist das Studium der Humanmedizin in den ersten Jahren also tatsächlich extrem theorielastig und verkauft. Die Forderungen, angehende Mediziner und Medizinerinnen das erworbene Wissen auch von Anfang an von der praktischen Seite her erlernen zu lassen, um die Umsetzung zu üben, sind nicht aus der Luft gegriffen. Was genau der MM 2020 in vollem Umfang bringen wird, ist indes nicht abzusehen.